Konzept nach C. Reuter-Liehr

Das Konzept der „Lautgetreuen Lese-Rechtschreibförderung“ und seine Fortsetzung im Regelbereich Entstehung und Zielsetzung des Konzepts

Die „Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung“ wurde in einem Forschungsprojekt der Göttinger Universität nach über zehnjähriger Erfahrung in der Arbeit mit legasthenen Kindern im Rahmen eines schulischen Förderunterrichts zusammengestellt, weiterentwickelt und in seiner Effektivität empirisch überprüft (1987-1993). Wir waren bereits damals überzeugt, dass Kinder mit einer Lese- Rechtschreib-störung zunächst grundlegende Fertigkeiten – wie eine sichere Laut/Buchstabenzuordnung, eine gelungene Synthese von Lauten zur Silbe und dann zum Wort, eine korrekte Wortdurchgliederung auf Silbenbasis – entwickeln müssen, bevor das Nachvollziehen und insofern das Üben orthographischer Rechtschreibregeln integriert werden kann. Die Ergebnisse der Studie sowie die Ergebnisse weiterer Studien bestätigen uns in dieser Annahme (Reuter-Liehr 1993, 2001, 2007, 2008). Ziel ist, den Kompensationsprozess beim Lesen-und Schreibenlernen effektiv zu unterstützen und therapeutisch zu begleiten, damit auch das legasthene Kind lernt, seine Muttersprache nicht nur mündlich sondern auch schriftlich zu beherrschen. So ist der selbständige Umgang mit Problemen der Schriftsprache das angestrebte vorrangige Ziel, um entsprechend der Begabung des Kindes weder schulisch noch beruflich Grenzen für seine weitere Entwicklung akzeptieren zu müssen.

Kurzbeschreibung des Behandlungskonzepts

Bisher konnten keine wissenschaftlichen Nachweise erbracht werden, das Problem der Legasthenie unabhängig von Schriftsprache erfolgreich zu behandeln. Nachhaltige Effekte ließen sich nur durch gezieltes Training von Lesen und Schreiben erzielen. Insofern ist unser konzeptionelles Vorgehen konsequent schriftsprachorientiert. Es ist ferner entwicklungsorientiert ausgerichtet, d. h. die sprachsystematische Abfolge des Aufbaus richtet sich nach dem normalen Entwicklungsprozess beim Lesen-und Schreibenlernen. Auf diese Weise wird die gesamte deutsche Orthographie nochmals aufgearbeitet und schließlich als ein komplexes, weitgehend logisches System verstanden. Eine Orientierung an Fehlerschwerpunkten entfällt demnach. Das Kind startet an seiner individuellen Null-Fehlergrenze, welche zuvor diagnostisch ermittelt wird, es arbeitet seinem eigenen Lerntempo angemessen. Das Konzept ist zudem strategieorientiert, was bedeutet, dass keine Wortbilder trainiert werden, sondern anhand genau ausgewählten Wortmaterials – jeweils im Schwierigkeitsgrad steigend – Strategien zur selbständigen Steuerung beim Schreiben und Lesen eingeübt und gefestigt werden. Dabei wird zunächst die lautorientierte/phonemische Strategie gesichert, um darauf aufbauend die orthographisch / morphemische Strategie anzuschließen. Zur maßgeblichen Unterstützung dieses Strategietrainings werden senso-motorisch orientierte sowie die Sprache strukturierende Methoden eingesetzt, die zudem einen hohen Handlungsanteil in der Auseinandersetzung mit Sprache und Schriftsprache bieten. Dazu gehören Lautgebärden, das rhythmische Syllabieren nach Heide Buschmann (1986) und die Morphemsegmentierung. Die therapeutische Grundlage bildet die Verhaltenstherapie, die u. a. vorsieht selbst kleinste Erfolge zu verstärken, Selbstinstruktionen zur eigenen Steuerung einzusetzen, Gelerntes korrekt zu verbalisieren und zu visualisieren.

Auswahl des Wortmaterials als Trainingsgrundlage der phonemischen Strategie

Um diesen beim legasthenen Kind oftmals mühevollen Kompensationsprozess ohne Stolpersteine bewältigen zu können, ist die Auswahl des Wortmaterials von grundlegender Bedeutung. So wird zunächst auf der Phonemstufe 1 mit wenigen Laut/Buchstabenverbindungen und einfach strukturierten Wörtern (Konsonant/Vokal-Konsonant/Vokal – La-ma, ma-le), welche nur lautgetreue lange Vokale und Dauerkonsonanten enthalten, gestartet. Das Buchstabenmaterial wächst, die Wortstrukturen werden langsam komplexer, so dass auch kurze Vokale – zunächst in häufigen Wortendungen (lau-fen, Schau-fel) – integriert werden können. Auf der Phonemstufe 2 werden schwierige Dauerkonsonanten (h, z, j, ch) und Stoppkonsonanten (d,b,g – t,p,k) hinzugenommen. Die Auswahl der lautgetreuen Laut/Buchstabenverbindungen richtet sich nach der Häufigkeit des Vorkommens in der deutschen Orthographie. Dabei wird eine eindeutige 1:1-Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben hergestellt, so dass eine unmittelbare Mitsprechbarkeit für Lesen und Schreiben gegeben ist (s. Tabelle 1). Bei Vermittlung dieser Mitsprechbarkeit von Wörtern bildet nicht die Umgangssprache die Trainingsgrundlage, sondern eine präzise Sprechweise im Silbenrhythmus mit möglichst genauer Angleichung an die Schriftsprache. Wir nennen diese bewusst gesteuerte Artikulation Pilotsprache. Auf diese Weise ergibt sich im Laufe des Trainings ein korrektes inneres Sprechmuster, was wiederum die Grundlage für korrektes lautgetreues Lesen und Schreiben bildet.

Das lautgetreue bzw. mitsprechbare Wortmaterial ist in sechs aufeinander aufbauende Phonemstufen eingeteilt, was bereits ca. 60% des niedersächsischen Grundwortschatzes entspricht. Während im Elementartraining der Phonemstufen 1 und 2 ausschließlich mit Wörtern ohne Konsonantenhäufungen innerhalb einer Silbe gearbeitet wird, was bereits 72% des Wortmaterials innerhalb des lautgetreuen Anteils ausmacht, nehmen die Phonemstufe 3 (Schwalbennester, Frischlinge) und Phonemstufe 4 (Klettergerüste, Trampelpfade) im Aufbautraining Konsonantenhäufungen hinzu, so dass die Komplexität der Wortstruktur abermals steigt. Das erweiterte Aufbautraining der Phonemstufe 5 (Mehrheitsregel: ie in der offenen Silbe: Flie-gen-bei-ne, Wie-sen-blu-men), und Phonemstufe 6 (ß zu Beginn der Silbe: gro-ße; schie-ßen) macht erst Sinn, wenn eine sichere Silbengliederung gelingt. (s. Tabelle 2)

Der steigende Schwierigkeitsgrad repräsentiert das Grundprinzip „vom Leichten zum Schweren“, die Häufigkeitsverteilung (ca. 2/3 des Grundwortschatzes) das Prinzip „vom Häufigen zum Seltenen“. Beide Prinzipien unterstützen das Erfolgserleben des Kindes. Von entscheidender Bedeutung im therapeutischen Kontext ist jedoch, dass das im Training eingesetzte Wortmaterial jeweils nur das Gelernte widerspiegelt. Bekanntes wird stets mittransportiert, Neues kommt Stück für Stück hinzu. Auf diese Weise erübrigen sich langweilige Wiederholungen, die zudem für das Kind wenig selbstwertfördernd sind. Ziel ist eine Automatisierung des lautgetreuen Lese-und Schreibvorganges, um den Kopf frei zu bekommen für darauf aufbauendes Wissen über regelhafte Abweichungen von der Lauttreue.

Senso-motorisch orientierte Methoden zum Training der Mitsprechstrategie

Für die Unterstützung des Erlebens von gesprochener Sprache und somit des Trainings der Mitsprechstrategie ist der Einsatz senso-motorisch orientierter Methoden maßgeblich. So bietet sich der gezielte Einsatz von Lautgebärden zur Sicherung von Laut/Buchstabenverbindungen, zur Synthesebildung beim Lesen und zur Differenzierung ähnlich klingender Laute im Elementartraining der Phonemstufen 1 und 2 an. Der durch die Hand-und Sprechmotorik enthaltene hohe Handlungsanteil dieses methodischen Umgehens erleichtert gerade bei schwerem Ausprägungsgrad der Legasthenie das Lernen. Neben einer Schulung der kinästhetischen Wahrnehmung zur Lautbildung gelingt die Speicherung von Laut/Buchstabenverbindungen deutlich besser.

Die methodische Grundlage des Phonemstufenaufbaus ist die Silbensegmentierung. Da das Silben-erkennen im Wort am ehesten durch die Stärkung des rhythmischen Sprachgefühls gelingen und nur schwerlich kognitiv erfasst werden kann (was auf alle Fälle wesentlich mehr Zeit in Anspruch nähme), wird die Methode des rhythmischen Syllabierens von Heide Buschmann konsequent und präzise eingesetzt. Der beim silbengliedernden Schwingen von Wörtern mit der Schreibhand in Schreibrichtung gewonnene Sprechrhythmus kann auf das synchrone Sprechschreiben und genaue Lesen mit Silbenbögen übertragen werden. Auf diese Weise erfolgt ein gleichzeitiges Training von Sprechen, Lesen und Schreiben, was wiederum die Grundlage bildet für eine bewusst gesteuerte pilotsprachliche Artikulation. Der konsequente Einsatz des rhythmischen Syllabierens macht es nachgewiesenermaßen möglich, auf ein Unterscheidungstraining zwischen langen und kurzen Vokalen zu verzichten.

Der Einsatz beider Methoden – Lautgebärden und rhythmisches Syllabieren – trainiert eine körpereigene Steuerung, die vom Kind zur Eigenkontrolle seines Lese-und Schreibvorganges jederzeit eingesetzt werden kann.

Übergang in das Regeltraining mit Hilfe der Morphemsegmentierung

Nach weitgehender Automatisierung des lautgetreuen Lesens und Schreibens gilt es in den folgenden Lernphasen, das Signalempfinden für Abweichungen von der Lauttreue sukzessiv zu stärken; denn regelhafte Abweichungen von der Lauttreue können zwar kognitiv über Regelwissen erfasst werden, müssen aber in der Schreibsituation präsent sein. Dazu benötigt das legasthene Kind vorab ein Signal, um zum Nachdenken angehalten zu werden; denn es ist beispielsweise nicht zweckmäßig, jedes Wort von einem anderen Wort abzuleiten. Um dies zu erreichen, wird zunächst die Fähigkeit zur Morphemsegmentierung – Einteilung der Wörter in Wortbausteine – als weitere Sprachstruktur trainiert. Um keine Interferenzen beim Lernen zum vorherigen Silbentraining auftreten zu lassen, wird mit dem Erkennen von Anfangsmorphemen gestartet, da diese als Vorsilben bekannt der Silbengliederung entsprechen. Die wenigen Anfangsmorpheme, deren Schreibweisen von der bisherigen Mitsprechstrategie abweichen (ab-, miss-, ver-, vor-, vorder-, wider-, weg-) werden als Bedeutungsträger erfasst, so dass die Speicherung eher gelingt. Angeschlossen wird das Erkennen von Endmorphemen, welche u. a. eine Signalfunktion für die Groß-bzw. Kleinschreibung bieten. Die Fähigkeit des Abtrennens dieser Anfangs-und
Endmorpheme ist jedoch auch insofern wichtig, da nur in dem isolierten Hauptmorphem (Wortstamm) Ableitungsprobleme zu bewältigen sind, die wiederum mit Hilfe von übergeordneten, auf der Morphem-segmentierung basierenden Ableitungsstrategien leichter gelöst werden können (Beispiel: Er-leb-nis –> leben). Dieses Regeltraining wird ebenfalls in sechs Schwierigkeitsstufen eingeteilt (s. Tabelle 3).

Anfangsmorpheme, Endmorpheme von Nomen und Adjektiven, Isolierung des Hauptmorphems etc. mit ihren regelhaften Abweichungen von der Lauttreue werden auf diese Weise Stück für Stück eingeführt, stets farblich markiert und unterschieden und mit Hilfe ihrer Signalfunktion beim Schreibvorgang eher erkannt und trainiert. Wieder spiegelt dabei das eingesetzte Wortmaterial konsequent nur das bisher Gelernte wider, dient also einer ungestörten und sauberen Strategievermittlung. Bis hierher gelangt, können 90% der deutschen Orthographie bewältigt werden. Das Behandlungskonzept sieht darüber hinaus bei Bedarf eine Fortsetzung im Speicherbereich zur Dehnung des Vokals durch das Dehnungs-h (Bahn, Ohren, wehrhaft, Uhr) bzw. durch die Verdoppelung des Vokals (Aal, Zoo, verheerend) vor, sofern der Kompensationsprozess nicht aus zeitlichen oder auch finanziellen Gründen vorher abgebrochen werden muss.

Dieses im Schwierigkeitsgrad steigende konzeptionelle Vorgehen verwirklicht eine entwicklungs-psychologische Sichtweise, die besagt, dass menschliche Entwicklung als die Bewältigung der früheren Aufgaben die Voraussetzung für die Bewältigung der nachfolgenden Aufgabe bildet. Wichtig dabei ist – wie bereits Kossow 1972 betonte – dass die einzelnen Schritte im Lernprozess grundsätzlich über die Handlungsebene vollzogen werden. Dabei ist gerade bei schwer betroffenen Legasthenikern auf elementare Formen zurückzugreifen, bevor komplexere kognitive Handlungen folgen können. Auch regelmäßig eingesetzte, vielfältige konzeptimmanente Lernspiele unterwerfen sich dieser handlungsbezogenen Prämisse und bringen am meisten Spaß. Entscheidend ist aus unserer Sicht, dass das legasthene Kind bei seinem Kompensationsprozess weder über-noch unterfordert wird, denn beides ist sehr demotivierend. Dies fordert vom Therapeuten neben einer hohen diagnostischen Qualifikation auch eine den Lernmöglichkeiten des Kindes individuell angepasste therapeutische Flexibilität im Umgang mit dem Behandlungskonzept.

Altersgruppe / Klassenstufe / Dauer der Behandlung

Der Einsatz ist auf keine Altersgruppe begrenzt, da es sich um ein in sich geschlossenes Gesamtkonzept handelt, das auf unterster Ebene der Schriftsprachentwicklung starten kann, insofern auch für Analphabeten anwendbar ist, und bis in den Ausnahmebereich der deutschen Orthographie voranschreitet. Das Wort-und Textmaterial wird weitgehend dem Alter des Lernenden und dem Schweregrad der Störung angepasst. Der Transfer des Gelernten in die schulische Leistungssituation wird genau beobachtet.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Legasthenie, aber auch nach der Bereitschaft des Kindes zur Mitarbeit, in der Regel sind 80 – 120 Std. notwendig. Während des kleinschrittigen Trainings im Elementarbereich sind zwei Stunden pro Woche erforderlich, da sonst die Merkspanne zu groß ist. In der Regel reicht jedoch eine Stunde (à 50 Min.) pro Woche, dies gekoppelt mit regelmäßigem selbständigen häuslichen Strategietraining (ca. 10 Min. täglich). Therapiepausen nach erreichtem Lernabschnitt – beispielsweise nach dem Aufbau der phonemischen Strategie – haben sich als Honorierung des Geleisteten bewährt und können die Funktion erfüllen, Gelerntes im schulischen Bereich erstmals selbständig umzusetzen.


Einbindung der Eltern / Zusammenarbeit mit der Schule

Als von hoher Bedeutung hat sich herauskristallisiert, dass die Eltern zunächst einmal das LRS-Behandlungskonzept nachvollziehen können, dadurch auch kleine Lernerfolge wertschätzen, die möglichen Teilziele kennen, beide Elternteile die Maßnahme befürworten, die Maßnahme nicht durch unspezifisches Üben – da dies kaum der Sprachsystematik entsprechen kann – und Kontrollieren, sondern durch Hilfe zur eigenständigen Entwicklung des Kindes auch in anderen Bereichen unterstützen. Motto: Kein unnötiges Gegentraining produzieren, da sonst die Therapie in ihrem „sauberen“ Strategieaufbau gestört wird und umso länger dauert. Ferner hilft bei außerschulischer Therapie, die zusätzlichen Bemühungen des Kindes nicht als selbstverständlich zu erwarten oder hinzunehmen, sondern sie wertzuschätzen, was sich nicht in materieller Belohnung erschöpfen sollte. Dazu sind auch gemeinsame Sichtungen des Erreichten in Form von Erfolgskontrollen nach Abschluss eines Lernabschnittes vorgesehen. Lehrer erhalten ebenfalls Informationen über das konzeptionelle Vorgehen und Rückmeldungen zu den erreichten Lernabschnitten. Es wird in Gesprächen versucht, eine positive Verstärkung durch den Lehrer bei Teilerfolgen in der Schule zu erzielen, gemeinsame Absprachen über mögliche Lernkontrollen zu treffen, beispielsweise durch dem Lernstand angemessene Lückendiktate bei ausgeprägten Störungen. Die Eltern werden dahingehend unterstützt, dass dem Kind Nachteilsausgleich durch längere Bearbeitungszeiten bei schriftlichen Arbeiten etc. gewährt wird. Angestrebt wird der Wegfall des schulischen Förderunterrichts, da dies wiederum in den meisten Fällen ein Gegentraining bedeutet, was das Kind verwirrt und die Behandlungsdauer unnötig verlängert.

Qualifikation des Therapeuten

Eine umfassende Qualifizierung der LRS-Therapeuten hat einen hohen Stellenwert beim Erfolg der Behandlung. Deutliche Erfolgsunterschiede bestehen zudem, wenn die Therapeuten nach dem oben beschriebenen Behandlungskonzept auch qualifiziert wurden und ihre legasthenietherapeutische Praxis durch Supervision und Hospitation begleitet wurde.

Wirksamkeitsnachweise

Mehrere unabhängige Studien bestätigten den Erfolg der Maßnahme an den Universitäten Göttingen 1987-93, 2003/04; Würzburg 1998/99; Wien 2002/03. Am besten schnitten die Kinder ab, die den Aufbau der lautgetreuen Schreibung und das Regeltraining absolvierten, also ihren Kompensationsprozess weitgehend abschließen konnten. Sie erreichten mit TW 52 in der Rechtschreibung ein gut durchschnittliches Ergebnis, ihre Differenz zum Vortest betrug 16 TW-Punkte. (Reuter-Liehr 2008) Nachgewiesene hohe Effektivität fand sich insbesondere in der Einzeltherapie (TW-Differenz 18), dies mit nachhaltigem Langzeiterfolg (TW-Differenz 12-18) durchschnittlich drei Jahre nach Abschluss der Therapie. Es konnte ein Zusammenhang mit positiver Schul-und Berufsentwicklung ermittelt werden, es kam zu einer Häufung von Schulwechslern nach Abschluss der Therapie zu höheren Schulformen: Hauptschule/Realschule Realschule/Fachabitur, Ausbildung/Studium (Unterberg 2005).

Literatur

Buschmann, H (1986) Die Methode des rhythmisch-dynamischen Sprechschreibens bei Legasthenikern, Vortrag auf dem 6. Fachkongress Legasthenie in Hannover
Kossow, H-J (1972) Zur Therapie der Lese-Rechtschreibschwäche
Reuter-Liehr, C (1993) Behandlung der Lese-Rechtschreibschwäche nach der Grundschulzeit: Anwendung und Überprüfung eines Konzeptes. In: Zeitschrift für Kinder-und Jugendpsychiatrie, 21/3, S. 135-147
Reuter-Liehr, C (2001, 2008) Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung, Band 1; 3. erweiterte Auflage im Druck
Reuter-Liehr, C (2007) Das Konzept der „Lautgetreuen Lese-Rechtschreibförderung“. In: Schulte-Körne, G, Legasthenie und Dyskalkulie:
Aktuelle Entwicklung in Wissenschaft, Schule und Gesellschaft, S. 107 – 133
Unterberg, D J (2005) Die Entwicklung von Kindern mit LRS nach Therapie durch ein sprachsystematisches Förderkonzept

(c) Carola Reuter-Liehr